Direktverbindungen von Basel/Zürich ins Tessin
Kooperation zwischen SOB und SBB
Der 13. Dezember 2020 gilt als Meilenstein in der Geschichte der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB). An diesem Datum ist die SOB in den Fernverkehr eingestiegen und fährt als Kooperationspartnerin der SBB stündlich alternierend von Basel bzw. Zürich über die Gotthard-Panoramastrecke nach Bellinzona und ab 5. April 2021 weiter an den Lago Maggiore nach Locarno. Der Einstieg in den Fernverkehr ist für die SOB ein Quantensprung, avanciert sie doch von einem regionalen zu einem national tätigen Transportunternehmen.
Fernverkehrskooperation zwischen SOB und SBB
Dem Einstieg in den Fernverkehr der SOB liegt die Kooperationsvereinbarung von 2017 mit der SBB zugrunde. Im Auftrag der SBB fährt die SOB zwei Linien mit eigenem Rollmaterial und im Co-Branding SOB-SBB. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2020 betreibt die SOB die Direktverbindung «Treno Gottardo» von Basel bzw. Zürich über die Gotthardbergstrecke bis nach Locarno und ab Dezember 2021 stündlich die Direktverbindung «Aare Linth» von Chur nach Bern. Die langfristig angelegte Kooperation zwischen SOB und SBB bringt den Kunden eine Angebots- und Komfortsteigerung: So profitieren die Kunden von einer durchgängigen Verbindung (ohne Umsteigen in Erstfeld) und reisen auf der Linie des «Treno Gottardo» in den neuen Niederflurtriebzügen vom Typ Traverso der SOB. Gleichzeitig stärkt die Fernverkehrskonzession der SBB das Erfolgsmodell «öV Schweiz» und legt die Basis für die zukünftige Weiterentwicklung.Schon heute leisten die Schweizer Verkehrsunternehmen einen zentralen Beitrag an eine klimafreundliche Mobilität, an die hohe Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Die SBB entwickelt diese Mehrbahnenlösung gezielt mit Partnerbahnen wie der SOB weiter und ist bereit, die Betriebsführung einzelner Linien durch Kooperationspartner ausführen zu lassen – im Interesse der Reisenden und der Regionen der Schweiz, die ein qualitativ hochwertiges und schweizweit abgestimmtes Angebot nutzen können. Dabei soll der Nutzen für die Kunden vergrössert, die Effizienz erhöht und die Gesamtsystemkosten im öffentlichen Verkehr reduziert werden. Damit wird die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit des öV-Systems nachhaltig gefördert.
Innovativer Traverso mit hohem Komfort
Für die Gotthardpanoramastrecke setzt die SOB die einheitlichen Niederflurtriebzüge vom Typ Traverso ein. Die kupferfarbenen Züge verfügen über 359 Sitzplätze, davon 68 in der 1. Klasse. Alle Sitzplätze sind mit Steckdosen ausgerüstet. In den zwei Bistrozonen können sich die Reisenden mit Kaffee- und Snackautomaten verpflegen. Ein Abteil, das mit Wimmelbildern gestaltet ist, steht Familien zur Verfügung. Die Züge erfüllen das schweizerische Behindertengleichstellungsgesetz sowie die europäische Spezifikation für mobilitätseingeschränkte Personen und bieten ein Informationssystem mit vier bis sieben Bildschirmen pro Wagen.
Entschleunigt unterwegs
Die Fahrt ins Tessin ist entschleunigend und verspricht eine beeindruckende Aussicht auf unterschiedliche Landschaften, Hügel und Seen. So fasziniert der Kehrtunnel bei Wassen die Reisenden und ermöglicht gleich mehrmals die Sicht auf die Kirche von Wassen. Die Fahrt durch den 1882 eröffneten Gotthardtunnel nach Airolo, dem höchsten Bahnhof der Schweiz auf 1141 Metern über Meer, wirkt nostalgisch für die Grossen und aufregend für die Kleinen. Mit der Ankunft in der neuen Sprachregion wird das Tessiner Flair richtig greifbar. Die Möglichkeit für Erlebnisse an der Linie wird für die SOB in der Vermarktung des «Treno Gottardo» essentiell sein.