Ich lerne Pilzen

Pilze sammeln bereichert die eigene Küche

In der Schweiz gibt es eine grosse Vielfalt an Speisepilzen, die je nach Region unterschiedlich sind. Pilze sammeln bereichert die eigene Küche. Lernen Sie das Pilzen und geniessen Sie die schönen Regionen beim Pilze suchen. Pilze lieben feuchte Böden und warme Temperaturen. Wenn es geregnet hat und noch nicht so kalt ist, ist die Wahrscheinlichkeit gross, Pilze zu finden. Wildpilze wachsen nicht einfach das ganze Jahr über. Die Hauptpilzsaison ist in der Schweiz von Anfang August bis Ende November. Die meisten Pilzarten kommen im Wald vor. Schaut man sich die Baumarten genauer an, fällt eine Art besonders auf: die Fichte. In der Nähe dieser Bäume findet man oft Pilze. Allerdings gibt es bei Fichten (Rottannen) generell eine grosse Auswahl an Pilzen – sowohl essbare als auch ungeniessbare und sogar sehr giftige. Pilzsammelnde hüten ihre Sammelgebiete wie ihren Augapfel und verraten nicht gerne, wo sie Pilze finden. Wie können Pilzinteressierte also das Sammeln lernen?

Die Vorschriften sind von Kanton zu Kanton unterschiedlich

Das Sammeln von Pilzen unterliegt in der Schweiz bestimmten Regeln. Im Kanton Bern zum Beispiel gibt es keine Schonzeit mehr, während im Kanton Luzern vom 1. bis 7. jeden Monats keine Pilze gesammelt werden dürfen. Gleichzeitig gibt es maximal erlaubte Sammelmengen. Diese betragen grundsätzlich zwei Kilogramm pro Person und Tag. Aber auch hier gibt es die eine oder andere Ausnahme: So dürfen im Kanton Luzern nur wenige hundert Gramm Eierschwämme gesammelt werden. In Natur- und Pflanzenschutzgebieten dürfen generell keine Pilze gesammelt werden. Um ein neues Hobby zu beginnen, ist es sinnvoll, mit Fachleuten oder erfahrenen Pilzsuchenden Kontakt aufzunehmen. Besuchen Sie einen Kurs. Die Kurse sind allerdings oft schnell ausgebucht, und es ist ratsam, sich einige Monate oder Wochen im Voraus um einen Platz zu kümmern. Alternativ bietet sich die Teilnahme an einem Treffen eines Pilzvereins an. Meistens treffen sich die Mitglieder mehrmals im Monat und öffnen diese Treffen auch für Aussenstehende. So können Sie sich bei Interesse und auf Nachfrage anschliessen.

Nachdem Sie sich gründlich informiert haben, welche Speisepilze Sie sammeln können, ziehen Sie einfach einmal los. Wenn Sie einen Pilz finden, der essbar aussieht, nehmen Sie ihn mit und lassen Sie ihn kontrollieren. In jeder Stadt gibt es zertifizierte Pilzkontrollstellen. Zur Bestimmung von unbekannten Pilzen sollten die Fruchtkörper sorgfältig mit dem ganzen Stiel gepflückt werden. Wobei ein bis zwei Exemplare für die Pilzkontrolle genügen. Der Kontrolleur sagt Ihnen, ob Sie mit Ihrer Annahme richtig gelegen sind. Wenn nicht: Gut, Sie haben etwas gelernt. Wenn ja: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben einen essbaren Pilz und können beim nächsten Mal mehr sammeln. Die Pilzkontrolleurinnen und -kontrolleure haben aber meistens keine Zeit, viele Pilzsorten zu erklären. Kommen Sie also nicht mit einer vollen Tüte und erwarten, dass alles erklärt wird. Lernen Sie die Pilze nach und nach kennen.

Lassen Sie Pilze immer kontrollieren

Dieser Tipp ist eigentlich überflüssig. Aber auch, wenn Sie schon einmal einen gleichen essbaren Pilz gefunden haben, lassen Sie die nächsten kontrollieren. Lassen Sie Ihre Pilze immer kontrollieren.

Die Schweizerische Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane (VAPKO) definiert Leitlinien und Aufgaben der Pilzkontrolleurinnen und Pilzkontrolleure und legt deren Tätigkeitsbereich fest. Die VAPKO wurde 1925 gegründet.

Toggenburg

Auch in den Wäldern des Toggenburg lassen sich Pilze finden. Toggenburg Tourismus führt gelegentlich geführte Pilzexkursionen durch. Der 1978 gegründete Pilzverein Toggenburg fördert das Sammeln von Pilzen im Einklang mit der Natur. Der Verein hat sein Vereinslokal in Wattwil.

Anfahrt: mit der S4 nach Wattwil

Glarnerland

Im Glarnerland gibt es viele Gegenden für erfahrene Pilzsammelnde und Einsteigende. Zum Beispiel die Weissberge oder die Region um die Mettmeralp. Für Familien geeignet: der Riesenwald in Elm erstrahlt im Herbst im Pilzgewand – hier sehen und finden Pilzsuchende zur rechten Zeit viele Pilze vom Fliegenpilz über den Steinpilz bis zum Eierschwamm.

Anreise Riesenwald: S6 bis Schwanden, Bus bis Elm und mit der Luftseilbahn bis Ämpächli

Rothenthurm

Rund um das Hochmoor in Rothenthurm gibt es viele Nadelwälder, in denen viele Pilze wie der Hexenröhrling oder der Steinpilz gefunden werden können. Viel Glück! Bitte beachten Sie, dass im Naturschutzgebiet Hochmoorebene das Sammeln von Pflanzen und Pilzen verboten ist.

Anreise mit den S-Bahnen bis Rothenthurm

St.Gallen–Bodensee

Rund um St. Gallen befinden sich viele Wälder, in denen Pilze gefunden werden können. Sogar bei den Drei Weieren fängt es schon an – wer etwas weiter geht, findet sein Glück sicher. Der lokale Pilzverein macht Exkursionen und Bestimmungsabende im Botanischen Garten von St. Gallen.

Anfahrt: mit der S4 nach St. Gallen

Kastanien und Pilze in der Region Walensee finden

Rund um das Dorf Murg befindet sich der grösste Kastanienwald nördlich der Alpen. Mitten durch diesen Maronihain führt der Kastanienweg. Am Wegrand und im Wald finden Sie nebst Kastanien mit etwas Glück auch Pilze.

Anfahrt: mit der S4 nach Murg

Tipps zum Pilzesammeln für Neueinsteigende

  • Nehmen Sie ein atmungsfähiges Sammelgefäss mit (Korb, Jutebeutel).

  • Ein Pilzführer (Buch) hilft, die wichtigsten Pilze zu erkennen.

  • Drehen Sie die Pilze vorsichtig aus dem Boden.

  • Ein Pinsel und ein Messer helfen, die Pilze vor Ort grob zu reinigen.

  • Gehen Sie mit gutem Schuhwerk und entsprechender Kleidung in den Wald.

  • Gehen Sie mit einem erfahrenen Pilzsammler mit.

  • Halten Sie sich an die Schonzeiten und Höchstgrenzen (Infos unter www.vapko.ch).

  • Lassen Sie die Pilze kontrollieren.

  • Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung: Telefon 145 (ToxInfo).

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