Jüdischer Kulturweg Endingen - Lengnau
Informationen zur Route
Beste Jahreszeit
Beschreibung
Die Exkursion auf den Spuren von Charles Lewinskys Bestsellerroman "Melnitz" führt in die beiden ehemaligen Judendörfer Endingen und Lengnau. Höhepunkt ist die Besichtigung der markanten Synagogen.
Jüdische Familien, im Mittelalter aus den Städten verbannt, durften sich gemäss einem Beschluss von 1678 in den beiden Surbtaler Dörfern Endingen und Lengnau niederlassen. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts durften sie nirgends sonst leben. Noch heute können im Dorfzentrum Häuser mit separaten Eingängen für Christen und Juden besichtigt werden. Auf einer leicht erhöhten Plattform steht hier eine der ältesten Synagogen der Schweiz. Sie wurde im Jahr 1750 errichtet und zwischen 1846 und 1849 durch einen von Ferdinand Stadler entworfenen Neubau ersetzt.
Die Wanderung führt von Lengnau nach Endingen, mit Zwischenhalt beim 1750 errichteten, jüdischen Friedhof. Die Gräber sind in Nord-Süd-Richtung angeordnet, wobei Frauen und Männer getrennt beerdigt sind. Gemäss jüdischem Glauben darf die Totenruhe nicht angetastet werden, manche der Gräber überdauern deshalb Jahrhunderte.
Die erste Endinger Synagoge aus dem Jahr 1764 erwies sich bald als zu klein, weshalb zwischen 1850 und 1852 eine grössere errichtet wurde. Sie weist eine dreischiffige Fassade mit einem Treppengiebel auf. Über dem Eingang befindet sich, für Synagogen ungewöhnlich, eine Uhr. Der Grund ist das Fehlen von Kirchen mit entsprechenden Kirchtürmen – die Synagoge ist das einzige Gotteshaus in Endingen.