Zu den duftenden Aurikeln bei der Bireflue
Informationen zur Route
Beste Jahreszeit
Beschreibung
Ein kurzer, steiler Aufstieg durch den Spirenwald führt hoch zu eindrücklichen Felswänden über dem Dorf Beatenberg. Mehr oder weniger flach führt ein schmaler Pfad den Felsen entlang weiter Richtung Bire. Auf diesem Wegabschnitt blühen in Felsspalten und Nischen erste Aurikel. Wer möchte, steigt auf einer steilen, bei Nässe rutschigen Holztreppe auf diesen aus dem Wald ragenden Felszacken hoch.
Von hier hat man einen schönen Blick auf das berühmte Dreigestirn des Berner Oberlands und den Thunersee. Vom sieben Kilometer langen Dorf Beatenberg ist nur ein Teil zu sehen. Bei den Känzelifelsen wachsen besonders viele Aurikel. Ab der zweiten Aprilhälfte bis etwa Mitte Mai leuchten sie aus den Felswänden und dem Gras am Wandfuss. Ihre duftenden Blüten werden vor allem von Hummeln bestäubt.
Wie viele andere typische Felsspaltenarten ist auch die kalkliebende Aurikel sukkulent. So kann sie in ihren fleischigen Blättern Wasser speichern und wochenlang ohne Wasserzufuhr überleben.
Die Aurikel begnügt sich mit kleinsten Mengen an Feinerde und erträgt Trockenheit und grosse Temperaturschwankungen. Weil an steilen Felswänden kaum Schnee haften bleibt, ist die immergrüne Aurikel auch im Winter ungeschützt Frost und Wind ausgesetzt. Dank ihrer Frosttoleranz, den bemehlten, ledrigen Blättern mit gutem Verdunstungsschutz und ihrer Wasserspeicherfähigkeiten kann sie diesen harten Lebensbedingungen trotzen.
Dem Wanderweg folgend geht’s zurück durch den Dälewald über Rossi nach Beatenberg Hubel.
Sabine Joss