Ruinen und eine tragische Liebe
Informationen zur Route
Beste Jahreszeit
Beschreibung
Diese abwechslungsreiche Wanderung beginnt auf dem Chasseral, einem der höchsten Juragipfel. Zu schön ist die Aussicht über die Seen im Mittelland bis hin zu den Alpen, um gleich weiterzugehen. Das Gipfelgasthaus bietet Gelegenheit, den mit der Wanderung verbundenen Abstieg noch etwas hinauszuzögern. Auch ein Abstecher zum wenige Minuten entfernten höchsten Punkt des Chasserals lohnt sich.
Aber auch während der Wanderung gibt es westwärts schöne Ausblicke über die Freiberge hinweg. Der Wanderweg führt von der Schulter des Chasserals in ein liebliches Tal hinunter. Statt durch die Schlucht Combe Grède abzusteigen, geht es weiter dem Hang entlang durch farnreichen Wald Richtung Métairie des Plânes. Kurz vorher lohnen sich bei La Corne noch ein paar Schritte hoch zu einer Felsnase. Von dort oben sieht man hinunter in die felsige Combe Grède, nach St-Imier und hinüber zu den Windenergieanlagen auf dem Mont-Soleil.
Durch eine parkartige Landschaft mit ehrwürdigen, von Zeit und Wetter gezeichneten Bergahornbäumen führt der Wanderweg weiter nach Les Pontins. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zu den Ruinen des früheren Schlosses Château d’Erguel. Hier soll sich ein junges, unglücklich verliebtes Edelfräulein aus Trauer und Gram zu Tode gehungert haben, nachdem ihr Vater, der damalige Schlossherr, ihren unerwünschten Geliebten ermordet hatte.
Heute erinnert nichts mehr an diese unselige Tat, und die Ruinen lassen die frühere Grösse des Schlosses nur noch erahnen. An der früheren Unglücksstätte lädt heute eine Feuerstelle zum Bräteln und geselligen Beisammensein ein. Der letzte Wegabschnitt vor Sonvilier führt durch eine schöne Lindenallee. Vom oberhalb des Orts gelegenen Bahnhof sind die aus dem Wald ragenden Ruinen des Châteaus d’Erguel nur noch winzig in der Ferne erkennbar.
Sabine Joss