Interview mit Daniel Frei
Mitbegründer vom tibits gewährt einen Blick hinter die Kulissen
Im Jahr 2000 haben die Gebrüder Daniel, Reto und Christian Frei gemeinsam mit der Familie Hiltl, den Betreibern des ältesten vegetarischen Restaurants der Welt, «tibits» gegründet. Heute ist «tibits» an zwölf Standorten in der Schweiz und in Deutschland präsent.
Was unterscheidet «tibits» von anderen Restaurants?
Wir haben uns ganz der genussvollen vegetarischen und pflanzlichen Küche verschrieben. Am Morgen gibt es ein feines Frühstücksbuffet, mittags und abends über 40frisch vor Ort zubereitete Salate, warme Gerichte und Desserts vom tibits Buffet. Wir bieten ein grosses Getränkeangebot mit frisch gepressten Säften, hausgemachten Eistees und Limonaden, lokalem Bier und ausgesuchten Weinen. Frisch zubereitet vor Ort und alles auch als Take-away zum Mitnehmen.
Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Seit über 20 Jahren sind wir unseren Werten(Lebensfreude, Vertrauen, Fortschrittlichkeit, Zeit) treu geblieben. Und wir haben stets den Menschen in den Mittelpunkt gesetzt: Unsere Gäste, die wir begeistern möchten, und unser tolles Team. Im «tibits» sind wir eine Familie, die aufeinander achtgibt. Motivierend ist auch, dass wir täglich einen positiven Beitrag für eine bessere Welt leisten, denn die vegetarische und pflanzliche Ernährung hat ganz viele positive Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt.
Wie geht es «tibits» in der aktuellen Zeit?
Die letzten Monate und Jahre waren eine grosse Herausforderung. Nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht. Es war auch für uns als Team eine extreme mentale Belastung. Monatelanghatten wir keine wirkliche Perspektive. Mittlerweile sehen wir das Licht am Ende des Tunnels. Wir haben ein starkes Team, wofür wir sehr dankbar sind. Unser Motto2022 lautet «Jetzt erst recht». Wir wollen so gemeinsam gestärkt aus der Pandemie kommen.
Sie waren mutig, als Sie «tibits» gründeten?
Ja, vor über 20 Jahren waren Vegetarier «verhaltensauffällig». Vegetarisch und vegan war damals eher ein Schimpfwort. Dies hat sich zum Glück geändert. Es ist uns gelungen, die vegetarische Küche aus der Körnlipickerecke zu holen. Unser Engagement hat sicher mitgeholfen, der pflanzlichen Ernährung in der Schweiz einen Weg zu bahnen. Heute liegt die vegane Ernährung im Trend. Es kommen zahlreiche neue Produkte auf den Markt. Leider halten nicht alle, was sie versprechen. Bei «tibits» haben wir einen hohen-Anspruch an Lebensmittel und Produkte – sie sollen nicht nur pflanzlich, sondern auch gesund und fein sein.
Heute adaptieren Sie das gleiche Buffetkonzept an verschiedenen Orten?
Fortschrittlichkeit ist einer unserer vier Werte und dabei leben wir täglich das «Kaizen»-Prinzip, das Verbessern in kleinen Schritten. Über die Jahre hat sich unser Angebot stetig weiterentwickelt. Anfangs hatten wir nur rund 15 verschiedene Gerichte im Angebot, heute sind es über 40. Für die Entwicklung neuer Angebotetüfteln wir mit viel Herzblut, intern aber auch zusammen mit unseren Partnern. Daraus entstehen dann innovative Produkte wie zum Beispiel unsere pflanzliche Bratwurst, welche wir anlässlich der Eröffnung des «tibits» St. Gallen entwickelt hatten.
Was möchten Sie noch erreichen?
Als Familienbetrieb möchten wir unseren Ansatz der «ganzheitlichen Nachhaltigkeit» weiter perfektionieren. Das heisst, wir wollen sowohl gegen aussen – also für Gesellschaft und Umwelt als auch gegen innen für unser «tibits»-Team und unsere Partner einen positiven Beitrag leisten. Und die Welt ein klein wenig besser machen. Das macht Sinn und ist sehr motivierend! Wo liegt der Fokus? Auf dem Thema genussvolle und gesunde Ernährung. Im und als «tibits» wollen und können wir unseren Gästen in diesem Bereich Hilfestellung bieten und Know-how vermitteln. In der Pandemie ist das Bewusstsein dafür, wie wichtig eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist, in der Gesellschaft noch mehr gewachsen.
Daniel Freis Tipp:
Auf der Wanderung von Jakobsbad über die Scheidegg auf den Kronberg die Weitsicht auf die Berge und den Bodensee geniessen.
Anfahrt: mit dem Voralpen-Express nach Herisau, mit den Appenzeller Bahnen nach Jakobsbad.