Torre Belvedere
Beschreibung
Der Traum des Grafen von einer Alpenresidenz für die europäische Aristokratie in Maloja erfüllte sich jedoch nicht. Ihm ging schon bald nach Baubeginn das Geld aus und das Schloss wurde erst nach seinem Tod halbwegs fertiggestellt. Zudem vernichtete ein Feuer weite Teile des Gebäudes. 1953 kaufte der Schweizerische Bund für Naturschutz das Gelände und riss das in Ruinen liegende Hotel ab. Der Turm ist heute ein Wahrzeichen von Maloja.
Im Sommer wird der Turm Belvedere für wechselnde Ausstellungen genutzt, die aktuelle beschäftigt sich mit dem Thema «Wasser, Quelle des Lebens!». Er beherbergt aber auch eine Dauerausstellung von Pro Natura, mit dem Titel «Die Landschaftsgeschichte Malojas: Geologie, Flora und Fauna, der Mensch».
Während der Bauarbeiten am Turm stiess man auf sieben tiefe Gletschermühlen. Diese haben sich im Laufe der letzten Eiszeit gebildet und sind grosse, tief ins Gestein gehöhlte Löcher, weshalb man sie in Italienisch auch «Kessel der Riesen / marmite dei giganti» nennt. Beim Rückzug der Gletscher bildeten sich Wasserstrudel, die mit dem mitgeführten Material tiefe Löcher in den Fels geschliffen haben. Bis heute wurden im Naturschutzgebiet 31 solcher Kessel entdeckt. Ein Lehrpfad mit Schautafeln erklärt Phänomen Gletschermühle und weist auch auf die besondere Flora am Ort hin.