Taubenlochschlucht
Beschreibung
Die Sage vom Tubeloch
In einer Burg im Felskessel von Rondchâtel hauste einst Ritter Enguerrand mit seinen Spiessgesellen. Raub und Mord war sein Handwerk. Als eine Hochzeitsgesellschaft von Vauffelin nach Bözingen hinab zog, brach der Ritter aus dem Gebüsch, versperrte den Verängstigten den Weg und forderte die Braut. Von einem scharfen Schwerthieb getroffen sank der Bräutigam nieder. In ihrer Verzweiflung schrie die Braut dem Mörder entgegen: «Wähne nicht, mich zu besitzen. Ihm, der hier im Blute liegt, will ich folgen. Dich aber lade ich vor den Richtstuhl Gottes». Und ehe sich der Bösewicht gefasst hatte, sprang die Braut in den finsteren Abgrund. Nach dieser schauerlichen Begebenheit wurde der Ritter mit List in einen Hinterhalt gelockt und erdolcht. Seine Burg wurde zerstört. In den Felsen des Abgrunds, in dem die Braut den Tod fand, sollen seit jenem Tage viele Taubenpaare nisten, als Sinnbild treuer Liebe. Die Namenforscher leiten den Ausdruck «Tubeloch» dagegen vom altdeutschen «Dubelloch» oder «Tobelloch» ab, was wasserdurchflossene Waldschlucht bedeutet.