Mylonit für Terracotta
Beschreibung
Im Val Dadens nördlich des Uaul Niriel wurde einst Ton in ergiebigen Mengen abgebaut. Darauf gründete das von Sep Antoni Deragisch sen., bekannter unter dem Namen "Sep Antoni Hafner", und seinem Sohn Sep Antoni von 1834 bis 1918 in Bugnei betriebene Töpferhandwerk.
Die Töpferei Deragisch verfügte über eine Töpferscheibe, welche mit Wasser angetrieben wurde, und besass einen speziellen Ofen zum Brennen der Ton-gegenstände.
Von dem ehemals begehrten braun-schwarzen Geschirr finden sich hübsche Exemplare im Heimatmuseum in Trun, im Klostermuseum Disentis und im Mu-seum La Truaisch in Sedrun.
Ton ist im Tujetsch ein recht unerwartetes Material. Er entstand auf etwas un-gewöhnliche Weise durch Umwandlung des extrem fein zerriebenen Ge-steinsmaterials im Bereich der sog. Mylonitzonen des südlichen Aaremassives.
Durch mechanische Beanspruchung der Biotit-Granitgneise bei der Gebirgs-bildung (Dislokationsmetamorphose) entstanden Schiefer und zonenweise auch Mylonite. Im vorliegenden Fall sind dies zu feinsten Partikeln zerriebene und dann rekristallisierte Gesteine, welche mehr oder weniger schieferige bis dichte, harte, splitterige schmale Bänke im Gneis bilden.