Waldreservat Spunda da Zir
Description
Lage Mit Spunda da Zir wird der linksufrige Sporn in der Schlaufe des Vorderrheins zwischen den Ruinas dallas Foppas und der Ruin'Aulta bezeichnet. Das Naturwaldreservat erstreckt sich an der sĂŒdlich und östlich expo-nierten steilen Flanke zwischen 660 und 840 m ĂŒ.M. und umfasst eine FlĂ€che von 52.77 ha. Es befindet sich im Eigentum der Gemeinde Sagogn.
Geschichte Im Rahmen grösserer HolzschlÀge wurde vermutlich die Fichte zugunsten der Föhre dezimiert, weil hier die Föhre wesentlich besser wÀchst und besseres Holz erzeugt. Ausserdem fand sporadisch Weidgang statt.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Spunda da Zir nur sehr extensiv forstlich genutzt. So erfolgten gelegentlich Zwangsnutzungen nach verstreuten WindwĂŒrfen, SchneebrĂŒchen und KĂ€ferbefall.
Oberhalb Zir Pign wurden nach einem Waldbrand Pflanzungen mit LĂ€rchen, Fichten, Föhren, Aspen und Birken ausgefĂŒhrt.
Per 1. Januar 2000 hat die Gemeinde Sagogn mit dem Amt fĂŒr Wald Grau-bĂŒnden einen Vertrag abgeschlossen, gemĂ€ss welchem sie in den nĂ€chsten 50 Jahren auf forstliche Nutzungen vollstĂ€ndig verzichtet.
Zweck Das Naturwaldreservat soll die natĂŒrliche, von Menschen möglichst unbeein-flusste dynamische Entwicklung des Waldes auf der Spunda da Zir sicherstellen. Gleichzeitig dient es waldbaulich-wissenschaftlichen Untersuchungen.
Besonderes Wechselspiel von Erosion und Vegetation Die gesamte Rheinschlucht ist geprÀgt vom Wechselspiel zwischen der Erosion der seitlichen RheineinhÀnge und deren Wiederbewaldung, sobald sich das GrenzgefÀlle einzustellen beginnt. Die Dynamik dieser Prozesse und die bestimmenden Einflussfaktoren sind noch weitgehend unbekannt. Umso wich-tiger sind deshalb Gebiete, in denen sich diese Prozesse unbeeinflusst von menschlichen AktivitÀten abspielen können.
Verlauf der kontinentalen Buchengrenze Nach der heute gĂŒltigen Theorie verlĂ€uft die kontinentale Buchengrenze durch den Grosswald etwa entlang der Linie Trin Mulin-Plaunca Biala-Bargaus. Westlich dieser Linie fĂ€llt die Buche mit Ausnahme der beiden Inseln von Ilanz/Flond und Trun/Zignau klimabedingt aus; sie kommt nur noch in we-nig vitalen Einzelexemplaren vor. Das Reservat liegt gerade entlang dieser theoretischen Buchengrenze und könnte mit dem Ausschluss der forstlichen Bewirtschaftung ĂŒber ihren Verlauf Auskunft geben.
Föhrenwald oder Fichtenwald Die Föhre ist sicher jene Baumart, welche von der Bewirtschaftungsweise des letzten Jahrhunderts profitiert hat. Starke SchlĂ€ge, verlichtete WĂ€lder und spo-radische Beweidung begĂŒnstigten sie in hohem Masse. Es wird deshalb davon ausgegangen, dass sie heute gegenĂŒber der natĂŒrlichen Baumartenzusam-mensetzung im Grosswald ĂŒbervertreten ist. Im Reservat kommen sowohl typi-sche Erika-Föhrenwald- als auch typische Erika-Fichtenwald-Standorte sowie viele ĂbergĂ€nge dazwischen vor. Unter Ausschluss der Bewirtschaftung wird sich die Baumartenzusammensetzung allmĂ€hlich der natĂŒrlichen angleiÂŹchen und so Aufschluss ĂŒber den Föhrenanteil geben.
Ausstattung Von Rusna bis Zir Grond fĂŒhrt ein steiler Weg, welcher mit gelĂ€ndegĂ€ngigen Fahrzeugen befahren werden kann. Er dient dem Zugang zu den privaten GrundstĂŒcken bei Tiara, Zir Grond und Zir Pign.