Winterwanderung vom Männlichen zur Kleinen Scheidegg

Der Ausgangspunkt der Winterwanderung ist leicht zu erreichen. Vom modernen Grindelwald Terminal, das sehr gut ans öV-Netz angeschlossen ist, fährt die Gondelbahn hinauf zum Männlichen. Wer von Wengen anreist, nimmt die Luftseilbahn. Schon die Fahrt nach oben ist ein Erlebnis, denn mit jedem Höhenmeter rücken Eiger, Mönch und Jungfrau näher.

An der Bergstation beginnt die Wanderung. Gleich am Anfang lohnt sich ein kurzer Abstecher zum Gipfel des Männlichen. Der sogenannte Royal Walk ist besonders für Kinder faszinierend. Er führt von der Bergstation der Männlichenbahn auf den Gipfel und lädt zum Entdecken von allerlei Königlichem ein. Aber nun zur Winterwanderung auf die Kleine Scheidegg: Die Strecke führt sanft bergab über breite, präparierte Wege. Auf knapp sechs Kilometern wandert man in zwei bis zweieinhalb Stunden zur Kleinen Scheidegg. Der Höhenunterschied bleibt moderat: rund 310 Meter im Aufstieg und 480 Meter im Abstieg. Besonders eindrucksvoll ist der Blick auf die Eigernordwand, die sich im Laufe des Weges immer wieder in voller Wucht zeigt. Auch der Blick Richtung Grindelwald ist eindrücklich. Kurz vor dem Ziel, der Kleinen Scheidegg, erwartet die Wandernden ein rund 30-minütiger Schlussanstieg. Wer unterwegs oder am Ende der Tour einkehren möchte, hat mehrere Möglichkeiten.

Am Ziel auf 2061 m ü. M. wartet die Wengernalpbahn. Sie bringt die Wandernden entweder nach Lauterbrunnen oder zurück nach Grindelwald. Wer noch Energie übrig hat, kann die Wanderung verlängern und beispielsweise den Winterwanderweg zur Station Eigergletscher anhängen. Auch wenn der Weg keine besonderen Schwierigkeiten aufweist und sehr gut markiert ist, sollten die Winterwandernden passend ausgerüstet sein. Feste, hohe, griffige und wasserdichte Schuhe mit Profil, warme Kleidung und Sonnenschutz sind ein Muss. Je nach Schneeverhältnissen kann der Weg ausserdem deutlich schwieriger und anstrengender sein.

Text: Tanja Isler